«Die Afro-Pfingsten bringen eine bewegte Geschichte mit»

Jährlich verwandelt sich Winterthur über die Pfingsttage zu einem multikulturellen Festplatz, wo die Afro-Culture zelebriert wird: Die lebensfrohe Stimmung am Afro-Pfingsten Festival ist einzigartig – von Konzerten, Marktständen über Workshops bis hin zu Podiumsdiskussionen, Kunstausstellungen, Filmvorstellungen und Partys ist alles dabei. Angelina Schlegel, Kommunikationsleiterin der Afro-Pfingsten, gibt dir einen tieferen Einblick in dieses legendäre Festival.  

Seit wann und warum gibt es die Afro-Pfingsten und wie haben sie sich in den letzten Jahren entwickelt?
Die Afro-Pfingsten gibt es seit über 30 Jahren und bringen eine bewegte Geschichte mit sich: Das Festival fand im Jahr 1990 das erste Mal im Dynamo in Zürich im kleinen Rahmen mit einem Konzert und ein paar wenigen Workshops statt. Ab dem Jahr 1991 nahm es in Winterthur seinen Platz ein, wo ein Jahr später der Markt dazu kam – tendenziell immer noch eher klein. Über die weiteren Jahre wurden die Afro-Pfingsten jedoch immer grösser. Zu Beginn war der Fokus auf Afrika gelegt, da die drei Gründer sehr an Afrika und deren Musik interessiert waren. Dies gab es in der Deutschschweiz bislang noch nicht. Im Verlaufe der Zeit wurde das Festival auf verschiedene Kulturen und Regionen der Welt ausgeweitet und heute vielseitig erlebbar gemacht.

Was ist dieses Jahr anders als in den letzten Jahren?  
Wenn uns Corona eines gelernt hat, dann, wie wichtig Flexibilität ist. Die letzten Jahre waren von Planungsunsicherheit und Veränderung geprägt. Somit mussten auch wir stets flexibel bleiben: Dieses Jahr beispielweise aufgrund unseres kurzfristigen Umzugs von der Reithalle ins Salzhaus Winterthur, der einige Hauruckaktionen von uns abverlangte. Zudem gab es auf personeller Ebene diverse Veränderungen. Das wird sicherlich auch durch gewisse neue Programmpunkte, die nun Teil des Festivals sind, spürbar sein. 

Was sind deine persönlichen Highlights von diesem Jahr?  
Ich freue mich natürlich auf alles, aber vor allem darauf, dass die Afro-Pfingsten endlich wieder mit einem vielfältigen Programm stattfinden können. Wenn ich ein paar Highlights rauspicken müsste, ist das die Latin- und Salsa Night am Donnerstag im Salzhaus, der Anti-Rassismus Workshop vom Verein Diversum und die Podiumsdiskussion zu kultureller Aneignung. Mich persönlich beschäftigen und bewegen diese Themen sehr. Zudem finde ich es enorm wichtig, dass wir uns auch als Gesellschaft vermehrt mit solchen Themen auseinandersetzten und unser Bewusstsein dafür schärfen.