Ein KMU rollt den Paketmarkt auf - Quickpac

Der Paketmarkt ist attraktiv. Nicht erst seit Corona gehört er zu den dynamischsten Märkten in der Schweiz. Das Onlinegeschäft boomt. Es sind grosse Player, die Bücher, T-Shirts und Kaffeekapseln nach Hause liefern. Alleine die Schweizerische Post besitzt über 87% Marktanteil. Wie startet man in diesem Markt als KMU erfolgreich durch?
Das wollen der Winterthurer Stadtpräsident Michael Künzle und Samuel Roth, Direktor House of Winterthur und Roger Graber, Leiter Wirtschaft House of Winterthur, wissen und besuchen das Unternehmen Quickpac | Eine Division der Quickmail AG auf dem Rieter Areal.

Nachhaltigkeit als Firmenphilosophie

Quickpac ist eine wahre Erfolgsgeschichte: 2019 gegründet, haben Sie 2021 bereits über 200 Mitarbeitende und ein Umsatzwachstum von über 400%. Was macht Quickpac anders als die etablierten Unternehmen? Fast alles. Das bemerken Besucher schon in der Eingangshalle, in der zahlreiche grüne Autos umherfahren. Man hört jedoch nichts. Man riecht auch nichts. Und den Boden «zieren» keine Ölflecken. Denn Quickpac nutzt ausschliesslich Elektrofahrzeuge für die Paketzustellung. «Wir haben bisher 475 Tonnen CO2 eingespart. Nachhaltigkeit ist Teil unserer Firmenphilosophie und entspricht dem Wunsch unserer Kunden», wie Geschäftsführer Bernard Germanier erklärt. «Und sie rechnet sich auch ökonomisch», ergänzt COO Thomas Ulmann.

Lieferung nach 17 Uhr und ideale Standortwahl

Winterthur ist ein wichtiger Standort für Quickpac. Hier entstand das erste von mittlerweile drei Depots. «Winterthur ist perfekt für uns,» sagt Bernard Germanier. «Die Autobahn ist in unmittelbarer Nähe. Man ist offen für Neues. Wir finden ausreichend Mitarbeitende und vor allem sind wir nahe bei unseren Kunden.» Hier liegt ein weiterer Unterschied zur Konkurrenz. Kunden von Quickpac erhalten ihre Nespressokapseln oder das neue Leintuch von Angela Bruderer dann zugestellt, wenn sie auch zu Hause sind. Nämlich abends zwischen 17 und 21 Uhr.

Erfindergeist, Chancengleichheit und Teilzeitarbeit  

Damit die Pakete besonders schnell beim Kunden zu Hause sind, hat Quickpac ein neues Sortiersystem entwickelt. «Dieses Verfahren haben wir als Erfindung beim Europäischen Patentamt angemeldet», hält COO Thomas Ulmann stolz fest. Stolz ist das Unternehmen auch darauf, dass es für die Zustellung nicht mit Subunternehmen arbeiten muss, sondern mit eigenen Angestellten. Bernard Germanier: «Festanstellungen sind bei uns Standard. Chancengleichheit selbstverständlich. Teilzeitarbeit kein Problem.» Was zu einer höheren Identifikation mit dem Betrieb führt und Quickpac zu einem attraktiven Arbeitgeber in Winterthur macht.

Hachem Naimi, einer der schnellsten Zusteller von Quickpac

v.l.n.r. Michael Künzle (Stadtpräsident Winterthur und Präsident, HoW), Thomas Ulmann (COO, Quickpac), Bernard Germanier (Geschäftsführer und Leiter Services, Quickpac) und Roger Graber (Leiter Wirtschaft HoW).